Stiefel (Bierglas) | Begriffe einer Studentenverbindung
Der Stiefel ist ein großes, gläsernes Trinkgefäß in Form eines Stiefels – ein klassisches Symbol für das gesellige, rituelle Trinken im couleurstudentischen Rahmen. Mit einem Fassungsvermögen von über drei Litern eignet er sich hervorragend für gemeinschaftliches Trinken – meist mit sechs bis acht Personen, manchmal auch mehr.
Wann kommt der Stiefel zum Einsatz?
Der Stiefel wird vor allem zu besonderen Anlässen verwendet, etwa:
bei Ringzipfeln (z. B. Vorstands- oder Fuchsenzipfel),
zur Reception neuer Füchse auf einer Kneipe,
bei besonderen Freundschafts- oder Aufnahmeritualen,
oder im Rahmen eines feierlichen Zipfeltauschs.
In einigen Verbindungen ersetzt ein großes Trinkhorn den Stiefel – beide haben ihren eigenen rituellen Reiz, stellen aber auch ähnliche Anforderungen an Geschick und Erfahrung beim Trinken.
Tücken des Stiefels
Das Trinken aus einem Stiefel ist nicht so einfach, wie es aussieht: Durch die Form des Glases – insbesondere die Rundung im Fuß – entsteht beim falschen Winkel ein plötzlicher Bierschwall, der dem Trinker entgegenkommt. Daher ist Übung, Erfahrung und das richtige Timing gefragt. Ein kleiner Fehler – und das Bier landet auf dem Hemd statt im Hals.
Beim Zipfeltausch wird der Stiefel zunächst reihum gegeben, bis er nahezu geleert ist. Erst dann folgt der symbolische Teil: Die Tauschenden fangen sich gegenseitig ihre Zipfel mit dem Mund auf, was für Außenstehende kurios, für Beteiligte jedoch ein echtes Ehrenritual ist.
Musikalische Begleitung
Das Leeren des Stiefels wird traditionell vom Lied
„Stiefele muss sterben“
begleitet – ein Klassiker des studentischen Liedguts, der zur feierlichen wie humorvollen Atmosphäre beiträgt.
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