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Nagelprobe | Begriffe einer Studentenverbindung

Die Nagelprobe ist ein traditionelles Mittel zur Klarstellung von Streitfällen nach einem Bierstreit. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn einer der beiden Kontrahenten das Ergebnis des Wettkampfs anzweifelt – etwa weil der Trinkvorgang des Gegners nicht sauber erschien oder das Glas nicht vollständig geleert wurde.

Ablauf der Nagelprobe

Wird ein Zweifel laut, kann der Präside – also der Schiedsrichter des Bierstreits – die Durchführung einer Nagelprobe anordnen. Diese läuft wie folgt ab:

  1. Beide Gläser werden waagerecht auf den Tisch gelegt.

  2. Der Daumennagel wird am unteren Glasrand angesetzt.

  3. Wird der Nagel durch verbleibendes Bier benetzt, so gilt das Glas als nicht vollständig geleert.

  4. Ist der Nagel trocken, ist der Trinker rehabilitiert – der Streit gilt als korrekt ausgetragen.

In diesem Fall ist nicht entscheidend, ob noch ein paar Tropfen im Glas waren – sondern ob diese Tropfen den Daumennagel benetzen können. So wird selbst kleinste Restmenge objektiv messbar gemacht – eine geniale Verbindung aus Humor und Präzision.

Glaswurf – die Praxisvariante

In vielen Fällen kommt es gar nicht zur formellen Nagelprobe, weil die Entscheidung bereits durch das sogenannte „Schulterwerfen“ getroffen wird: Direkt nach dem Austrinken wird das Glas über die Schulter mit der Öffnung nach unten gehalten– ein symbolischer Akt. Tropft dabei noch Bier heraus, gilt der Bierstreit für den entsprechenden Trinker als verloren – unabhängig davon, wie viel Bier im Glas des Kontrahenten verblieben war.

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Timo Hänseler