Bandweste | Begriffe einer Studentenverbindung
Als Bandweste bezeichnet man das Tragen mehrerer zusammengenähter Verbindungsbänder, meist quer über der Brust – vergleichbar mit einer Schärpe. Diese Praxis ist innerhalb der couleurstudentischen Welt jedoch umstritten und wird von vielen Korporierten als unpassend oder sogar als stilistisch fragwürdig angesehen.
Das Tragen mehrerer Bänder auf einmal soll Zugehörigkeit zu mehreren Verbindungen (beispielsweise über Ehrenbandverleihungen oder Doppelmitgliedschaften) symbolisieren. Dennoch gilt es als guter Ton, bei offiziellen oder festlichen Anlässen eine bewusste Auswahl zu treffen – sowohl im Sinne des Anlasses als auch aus Respekt gegenüber der jeweiligen Verbindung. Dabei ist Taktgefühl gefragt: Ein dezenter, bescheidener Auftritt wird innerhalb der Szene häufig höher geschätzt als ein demonstrativer.
Ob das Band der Urkorporation – also der Verbindung, der man als erstes beigetreten ist – grundsätzlich getragen werden muss, ist nicht einheitlich geregelt. Viele halten es jedoch für angemessen, etwa beim Stiftungsfest einer Bandverbindung (also einer Verbindung, zu der man später kam) ausschließlich deren Band und Mütze zu tragen. Gleichwohl genießt das Band der Urkorporation traditionell eine gewisse Sonderstellung, da es meist die tiefste Verbindung und den Beginn des couleurstudentischen Lebens markiert.
Eine Ausnahme bildet der Senior (also der Vorsitzende oder Sprecher der Aktivitas): Er kann bei offiziellen Anlässen oder bei Festlichkeiten zusätzlich die Bänder von Freundschafts- oder Schwesterverbindungen tragen, um damit die engen Beziehungen zu diesen Verbindungen sichtbar zu machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Tragen mehrerer Bänder ist zwar möglich, sollte aber stets wohlüberlegt erfolgen – mit einem Gespür für Stil, Kontext und Verbindungstradition.
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